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Die Vermessung des Erdgasnetzes

Seit 33 Jahren leitet Georges Klomp die Abteilung Kartographie bei SUDenergie. Als er 1992 zum Unternehmen kam, das damals noch unter dem Namen SUDGAZ firmierte, trug er maßgeblich dazu bei, diesen unverzichtbaren Bereich zu strukturieren und zu modernisieren. Mit seinem geschulten Blick und seiner Leidenschaft für die Topografie hat er die Kartographie des Erdgasnetzes entscheidend geprägt – eine Arbeit, die meist im Verborgenen bleibt, aber für das reibungslose Funktionieren der Infrastruktur unverzichtbar ist. Ein Jahr vor seinem Ruhestand blickt er zurück auf eine Karriere, die von Innovation und Liebe zum Detail geprägt war.

Zwischen Außeneinsatz und technologischem Fortschritt

„Zu Beginn gab es kaum Pläne oder verlässliche Informationen. Oft mussten wir einfach rausfahren und vor Ort nach der Leitung suchen“, erinnert sich Georges Klomp. In den 1990er Jahren war die Dokumentation noch sehr rudimentär, oft handschriftlich auf kleinen A5-Zetteln. „Manchmal haben wir uns tatsächlich nur auf Erinnerungen verlassen können!

Heute ist Präzision das A und O. Die Kartographie basiert auf sorgfältiger Arbeit, die Erfahrung im Gelände mit moderner Technologie verbindet:

  • Vermessung: mit Maßbändern, GPS, Tachymetern oder Lasern wird jede Leitung exakt lokalisiert.
  • Kartenerstellung und -pflege: was früher auf Papier gezeichnet wurde, ist heute Teil eines intelligenten geografischen Informationssystems (GIS). „Jeder Strich enthält jetzt Informationen, etwa zu Druck, Durchmesser, Verlegejahr und Material“, erklärt Georges Klomp.
  • Bodenmarkierungen: rund 1.000 Markierungen pro Jahr sorgen dafür, dass Baustellen sicher sind und Unfälle vermieden werden.
  • Informationsweitergabe: die detaillierten Pläne werden mit internen Teams, Bauunternehmen und Planungsbüros geteilt, um eine reibungslose Koordination zu gewährleisten.
Technologischer Wandel als ständiger Begleiter

Der große Wendepunkt war die Digitalisierung“, sagt Georges Klomp. Die Einführung der ersten Zeichenprogramme und später des GIS hat die Arbeit grundlegend verändert. „Früher waren unsere Zeichnungen einfach nur Linien. Heute sind sie intelligent und enthalten alle relevanten Daten.“ Dieser Fortschritt erforderte viel Einsatz. „Wir haben mit Bentley Microstation 95 angefangen und arbeiten heute mit Bentley 2025.

Ein besonders wichtiger Schritt war die Umstellung auf das neue GIS-System „Small World“. „2022 mussten wir unser altes System ersetzen, das nicht mehr unterstützt wurde. Ohne dieses Projekt wäre unsere Arbeit nicht mehr möglich gewesen.“ Georges Klomp leitete die Umstellung und freut sich heute über ein leistungsfähiges und zuverlässiges Werkzeug, das täglich im Einsatz ist.

Ein weiterer Meilenstein war die Verbesserung der GPS-Genauigkeit durch die Systeme SPSLUX und LUREF des luxemburgischen Katasters. „Früher war es eine echte Herausforderung, präzise zu messen. Heute erreichen wir eine Genauigkeit im Zentimeterbereich – das verändert alles!“ Diese Entwicklung erleichtert die Vermessung von Leitungen und reduziert das Fehlerrisiko erheblich.

2025: Fokus auf Digitalisierung und Wissenstransfer

Ein zentrales Projekt der kommenden Jahre ist die Entwicklung einer mobilen App, mit der die Teams GIS-Daten direkt vor Ort abrufen und aktualisieren können. „Damit werden wir Leitungen mit dem Smartphone erfassen, geolokalisierte Fotos machen und alles in Echtzeit ins System einpflegen können“, sagt Georges Klomp begeistert.

Ein weiteres Vorhaben ist die Anbindung des GIS an die SAP-Kundendaten, was es ermöglichen soll, Aktualisierungen künftig noch stärker zu automatisieren.

Doch 2025 markiert auch einen persönlichen Wendepunkt für Georges Klomp: seinen wohlverdienten Ruhestand nach 34 Jahren im Dienst. „Die Nachfolge ist gesichert, und das ist beruhigend. Wir haben die Übergabe gut vorbereitet, denn hier geht niemand einfach von heute auf morgen!“ Sein Nachfolger, intern ausgebildet, wird die Arbeit fortführen und die Digitalisierung weiter vorantreiben.

Diskrete Unterstützung im Hintergrund

„Wir sind ein bisschen die Handwerker im Hintergrund, aber genau das habe ich immer gemocht. Mein Ziel war es immer, die Teams zu unterstützen, ohne ihre Arbeit zu behindern.“

Georges Klomp, Leiter der Abteilung Kartographie
Ein Vermächtnis voller Engagement

Der Kartographiedienst von SUDenergie ist ein unverzichtbares Element für den Betrieb des Erdgasnetzes. „Man sieht uns nicht, aber ohne uns würde alles stillstehen“, sagt Georges Klomp mit einem Lächeln. Das dreiköpfige Team verwaltet die Daten eines 1.145 Kilometer langen Leitungsnetzes, das sich über 14 Gemeinden erstreckt, und arbeitet eng mit den Kollegen der Abteilung Netze von SUDenergie zusammen. So trägt es täglich zur Sicherheit und Effizienz des Erdgasnetzes bei und passt sich dabei laufend den Entwicklungen der Branche an.

Diese Zurückhaltung hat Georges Klomp zu seiner Stärke gemacht. „Wir sind ein bisschen die Handwerker im Hintergrund, aber genau das habe ich immer gemocht. Mein Ziel war es immer, die Teams zu unterstützen, ohne ihre Arbeit zu behindern.“ Eine Haltung, die ihn durch seine gesamte Laufbahn begleitet hat.

Während die Kartographie bei SUDenergie in eine neue digitale Ära startet, zeigt die Geschichte von Georges Klomp, wie sehr Leidenschaft und Engagement einen Beruf prägen können. Hinter jeder Baustelle und jedem Einsatz stehen präzise Karten, sorgfältige Vermessungen und ein Team, das dafür sorgt, dass alles reibungslos funktioniert. Eine unverzichtbare Arbeit, von der sich Georges Klomp mit dem guten Gefühl verabschiedet, seine Aufgabe erfüllt zu haben.